“Zeit für Steuer auf Übergewinne”

Marcus Wolf begründet stichhaltig in seinem Kommentar vom 29.05.2022 auf www.deutschlandfunk.de, warum es endlich an der Zeit ist, Konzerne, die aufgrund der Krise übermäßig hohe Gewinne machen, an den staatlichen Kosten der Krise stärker zu beteiligen (Auszüge):

> Nun mögen manche noch immer nicht überzeugt sein: „Die Übergewinnsteuer ist doch nur wieder eine Neidsteuer, um den wirtschaftlich Findigen den Reichtum abzusprechen. Sie ist die Steuer der Marktfeinde!“
Ganz und gar nicht. Denn schauen wir etwas genauer hin, dann wird klar: Übergewinne sind Anzeichen von nicht mehr funktionierenden Märkten. Es handelt sich nämlich um Gewinne, die höher sind als das, was im marktwirtschaftlichen Wettbewerb normal ist. Sie entstehen somit immer dann, wenn der Preismechanismus gar nicht mehr funktioniert. Genau deshalb hat Wirtschaftsminister Robert Habeck auch die Kartellwächter zur Prüfung hoher Spritpreise gedrängt.
Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet damit, dass die hohen Energiepreise in diesem Jahr bis zu 200 Milliarden Euro zusätzlich in die Kassen der Energieanbieter spülen. (…)
Wer nun denkt, dass für solche Steuern in der heutigen wirtschaftspolitischen Debatte aber kein Platz mehr sei, dem sei gesagt: Die – nicht eben sozialistische – Regierung von Boris Johnson führt gerade eine „windfall tax on the excess profits of oil and gas firms“ ein. Auch die konservative Regierung von Mario Draghi in Italien hat eine Übergewinnsteuer eingeführt.
Das Ampelbündnis, das immerhin mit dem Slogan „Mehr Fortschritt wagen“ gestartet ist, täte also gut daran, aus den Erfahrungen unserer Nachbarn und der Geschichte zu lernen. <<

Den vollständigen Kommentar können Sie hier nachlesen:
https://www.deutschlandfunk.de/kommentar-energiekonzerne-steuer-auf-uebergewinne-100.html