Die andauernde Partei- und Regierungskrise, die Merz zu verantworten hat, bringt die Redaktion von bild.de mit der kreativen Wortneuschöpfung „Merzinfarkt“ auf den Punkt (https://www.bild.de/politik/inland/merzinfarkt-der-brutale-krisensonntag-6895fc4479645525eef01f46). Durch seinen, wenn auch nicht überraschenden katastrophalen Führungsstil steht nicht nur die Regierung, sondern auch seine eigene Partei, nur wenige Monate nach Amtsantritt, vor dem Abgrund – zur Freude der AfD, die genau darauf lauert und – eine große Gefahr für unser Land und unsere Demokratie – immer weiter an Zustimmung gewinnt.
Nach den zahlreichen gebrochenen Wahlversprechen, nach dem Debakel bei der Routine-Wahl einer neuen Verfassungsrichterin, der – nach dem nachvollziehbaren Rückzug der Kandidatin – eine völlig überflüssige und immer noch nicht gelöste Regierungskrise ausgelöst hat – nun auch noch der Alleingang von Merz beim Stopp von Waffenlieferungen an Israel, der zum großen Aufschrei und Widerstand in seiner eigenen Partei führt. Für die letztere Entscheidung von Merz gibt es ja durchaus sehr gute Gründe – aber diese muss er erstmal seinen eigenen Leuten kommunizieren, bevor er einfach so losprescht!
Natürlich könnte man hoffen, dass Merz noch aus seinen handwerklichen Fehlern lernen wird – aber diese Hoffnung ist vergebens. Er besitzt nun mal nicht die für die Ausübung des Kanzleramtes notwendigen Führungs- und Charaktereigenschaften. Wenn Schwarz-Rot noch eine Chance haben möchte, weiter zu regieren, dann geht das nur ohne Merz und mit einem vom Parlament neu aufgestellten Kanzler. Einer Bundestagswahl bedarf es dafür nicht.
Hier einige Auszüge aus einem Kommentar von Kristina Dunz auf www.rnd.de vom 11.08.2025:
> Merz ist nicht nur Bundeskanzler, sondern auch CDU-Vorsitzender und hat die Unionsfraktion bis Mai geführt. Er hätte CDU und CSU auf den Kurswechsel einstimmen und Verbündete für die Kommunikation suchen müssen. Doch wie bei der Lockerung der Schuldenbremse, beim Verzicht auf die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger in die Senkung der Stromsteuer oder bei der Richterwahl hat er auch im Umgang mit Israel kein Gespür für seine Union bewiesen. (…)
Merz überhört Warnsignale und horcht selbst nicht richtig in CDU, CSU und SPD hinein. Das ist eine Gefahr für die Koalition. Denn für „Learning by Doing“ ist das Kanzleramt von zu großer Tragweite. <<
Den vollständigen Kommentar können Sie hier nachlesen:
https://www.rnd.de/politik/einschraenkung-der-ruestungsexporte-nach-israel-gute-entscheidung-schlechte-umsetzung-2B5ES7LHAZFIFBIIHPRFMKWGGI.html